Hemmung mit konstanter Kraft: Die Kraft die ein freischwingendes Pendel braucht, um in Schwingung zu bleiben, ist sehr klein. Da jedoch das Gewicht einer Turmuhr nicht nur den Pendel, sondern auch das ganze Zeigerwerk bis hinauf in den Turm antreiben muss, wird ein entsprechend größeres Gewicht benötigt. Die Kraft am Gangrad soll möglichst gleichmäßig wirken. Der Widerstand der Zeigerleitung aber ist stets ungleichmäßig. Da aber gerade die Zeigerleitung allen Witterungseinflüssen wie Sturm und Schnee auf den Zeigern ausgesetzt ist, Kälte, Feuchtigkeit und Hitze, Verharzung des Öles und Staub tun ein Übriges, so muss mehr Gewicht angehängt werden, um nötigenfalls derartige Störungen überwinden zu können. Dieses Mehrgewicht wirkt, solange die Übertragung ohne größeren Widerstand ist auf den Gang der Uhr ein, beeinflusst die Präzision des Uhrwerkes und erzeugt eine verstärkte Abnützung.
Um diesen notwendigen Krafüberschuss für den Gang der Uhr unschädlich zu machen, wurde bei guten Turmuhren der Gang vom Zeigerwerk getrennt. Das Gehwerk erhält seine Kraft durch ein eigenes, kleines Gewicht, welches jede Minute vom Zeigertriebwerk durch einen speziellen Mechanismus aufgezogen wird.
Durch diese Trennung der Kraftflüsse können weder Sturm und Schnee auf den Zeigern, noch Reibungsschwankungen in der Übertragung zu den Zifferblättern, den gleichmäßigen Gang der Uhr beeinflussen. Die auf den Pendel wirkende Kraft bleibt konstant, daher die Bezeichnung „Turmuhren mit konstanter Kraft“.
Wenn man seitlich in die Uhr blickt, sieht man diese Vorrichtung. Die Endlos-Kette, welche auf der rechten Seite das Ankerrad anreibt, während links unterhalb das Rad das andere Ende der Kette wieder aufspult und somit das kleine Gewicht auf der Kette wieder hochgezogen wird.
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